Die Fahrt von Vilhelmina aus gen Norden führt auf gut ausgebauten Straßen, teilweise etwas wellig, in einer entspannten Fahrweise zum Tagesziel. In Sorsele (ca. 140 KM) legen wir einen kurzen Zwischenstopp ein, versorgen uns im Supermarkt mit ein paar Lebensmitteln für die Mittagspause, weil das River Hotel an diesem Samstag kein Dagensrätt* anbietet. Nach der Rast am Museumspark, nehmen wir die restlichen KM für den heutigen Tag in Angriff. Unser Ziel ist eine Schlittenhundefarm, kurz vor
Arvidsjaur: Wildact. Wir kennen diese Farm seit vielen Jahren und haben seit der ersten Wintersaison mit Ihnen zusammen gearbeitet. Simone und Jürg, die Inhaber sind 2007 aus der Schweiz hierhergezogen, zuerst haben sie mit den mitgebrachten Hunden Ihre Existenz aufgebaut, Hunde hinzugewonnen und Wildact Naturecamp zu einer Adresse mit hohen Ansprüchen an Qualität und Gastfreundschaft ausgebaut.
Wir biegen rund 20 KM vor Arvidsjaur rechts ab, schon nach 500 Meter kreuzt ein Elch unseren Weg, ein etwas unsicheres Jungtier, welches auch gleich im Dickicht verschwindet. Kurz darauf überqueren zwei Rentiere von links nach rechts die Straße, bleiben zwischen den Bäumen stehen und beobachten uns, wie wir versuchen sie zu fotografieren.
Wir rollen auf den Parkplatz, eine Wiese direkt vor dem Gästehaus der
Wildact Huskyfarm.
Angekommen. Wir haben uns lange auf den Moment gefreut, Simone und Jürg wiederzusehen. Der Serviceraum der Schlittenhundefarm ist im skandinavischen Stil gehalten, helles Holz im schlichten Design strahlen Wärme und Gemütlichkeit aus. Das Willkommen ist auch zu spüren, bevor es ausgesprochen wird. Unsere Unterkunft für die kommenden zwei Tage ist ein gemütliches Holzhaus, geräumig mit Dusche und WC, unweit der Hundezwinger gelegen. Wir richten uns ein und schauen dann die Hunde an. Acht Welpen, die knapp sieben Wochen alt sind, ziehen die größte Aufmerksamkeit auf sich. Die kuscheligen weißen und weiß-schwarzen Hunde sind ein absoluter Blickfang. Das spüren sie auch und lassen sich gern streicheln, genießen es im Mittelpunkt zu stehen. Die älteren Hunde beginnen leicht an zu singen, immer lauter und aufgeregt. Das Geheimnis ist schnell gelüftet. Jürg ist dabei die Hunde zu füttern. Jeder Hund bekommt seine individuelle Portion zugeteilt. Jürg kennt sie alle. Mit Namen und mit ihren dazugehörigen Eigenschaften und Stärken. Er ist das „Alphatier“ und die 66 Vierbeiner haben keinen Zweifel daran.
Wir haben uns zu der kleinen Gruppe am Lagerfeuer gesellt. Auf zwei Holzbrettern wurde jeweils eine Lachsseite mit kleinen Holzsplinten befestigt und so hingestellt, dass die Wärme des Feuers ohne Berührung durch die Flammen, den Lachs gart. Eine Spezialität, die wir schon des Öfteren hier gegessen haben. Der Rauch des Lagerfeuers liegt wie ein Hauch über dem Lachs. Alle schauen gespannt auf das Holzbrett, dass an einigen Stellen von den Flammen berührt wird, und warten sehnsüchtig darauf, dass der Fisch gar wird.
Kaum dass wir im Restaurant Platz genommen haben, kommt das Holzbrett mit dem Lachs hinein. Ein appetitanregender Duft durchströmt den kleinen Raum, Kartoffeln aus der Röhre und Kartoffelsalat sowie frische Salate warten auf uns. Die elfköpfige Gruppe - eine belgische Familie mit drei Töchtern, eine deutsche Familie mit zwei Töchtern und wir – sitzen an einem großen Tisch. Neben dem Essen werden die Erlebnisse des Tages zum Besten gegeben, eine lockere Atmosphäre erfüllt den Raum.
Da Wildact Adventures auch im Sommer interessante Programme anbieten, die sich die Gäste entsprechend zusammen stellen können, können alle Altersschichten berücksichtigt werden. Die belgischen Mädchen sind um die 16 Jahre alt und sind ob der überwuchernden Natur immer noch begeistert von den Erlebnissen auf dem Wasser und mit den Hunden, wenngleich Sie sich auch freuen, nach dem Urlaub hier noch ein paar Tage Stockholmer Flair genießen zu können. Die deutschen Mädchen sind sechs und acht Jahre alt, haben auf der Hinreise bereits Bullerbü und Vimmerby sowie Stockholm besucht und sprühen vor Begeisterung mit den Tieren etwas unternehmen zu können. Ein wunderbares Erlebnis, dessen Freude man anmerken kann.