Befinden Sie sich zwischen Mitte Juni und Mitte Juli im südlichen Teil Skandinaviens, so um 60° N herum, werden Sie erleben, dass es keine richtige Dunkelheit geben wird. Es kommt zwischen ca. 22:30h und 03:30h zu einer diffusen Lichtstimmung. Sie werden dabei nicht lesen können, jedoch wie in einer Dämmerungsphase vieles wahrnehmen. Je nördlicher Sie reisen, je heller wird es und je länger hält diese Phase auch zeitlich an. Nehmen Sie den Winter, wo viele davon ausgehen, dass im Norden Europas die Polarnacht einher geht mit völliger Dunkelheit. Das ist so nicht ganz richtig, spätestens bei Ihrem Besuch im winterlichen Lappland werden Sie das selber erleben. Die Sonne ist am Tag der Wintersonnenwende am nördlichen Polarkreis zwar nicht zu sehen – und je weiter Sie gen Norden fahren, desto weniger Tage werden Sie den Feuerball erblicken können, dennoch kommt es nicht zu einer völligen Dunkelheit. Haben Sie zur Weihnachtszeit in der Höhe von Rovaniemi (FIN) oder Jokkmokk (S), wo der Polarkreis verläuft, zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang eine Zeitspanne von rund zwei bis zweieinhalb Stunden Dämmerlicht, Mitte Februar bereits rund acht Stunden. Begünstigend kommt hinzu, dass durch die schneebedeckten Weiten eine Restlichtreflexion der Dämmerung etwas mehr Helligkeit verordnet. Dennoch ist es nicht wegzudiskutieren, dass diese halbe Nacht und halbe Tag Stimmung viele Menschen belasten kann. Sollten Sie diese Empfindlichkeit ebenfalls haben, empfehle ich Ihnen den Antritt Ihrer Winterreise ab Mitte Februar. Hinzu kommt, dass es dann meist auch ein paar Grad wärmer ist als im Januar. Den Mitteleuropäern ist die Reise in den Hohen Norden ab März kaum schmackhaft zu machen. Schade eigentlich, denn dann sind die Tage und Nächte sehr ausgeglichen, die Temperaturen gehen nachts selten unter – 10° und die Frühlingssonne hat eine unglaubliche Helligkeit und wärmende Kraft.
Lesen Sie hierzu auch den Reisebericht "Winterliche Reise zum Nordkap"
* Quelle: Wikipedia