Kleine Schritte, langsam aber unaufhörlich. Leben, touristisches Leben scheint zurück zu kommen. Initiative im Ort, Gemeinschaft – sie wächst wieder. Auch die Gastronomie fasst langsam wieder Fuß. Zum Beispiel im Hotel Rathaus, in der Ortsmitte. Hier hat ein junges Paar vor fünf Jahren seine ganze Kraft in den Aufbau eines kleinen Hotels mit einer ausgezeichneten, kreativen Küche, gesteckt, begleitet von einem hoch motivierten Team. Wieder ein Schritt nach vorn, raus aus dem touristischen Dornröschenschlaf.
Aber es gibt auch andere Beherbergungsbetriebe, die Ihren Aufenthalt in der alten Bergwerkstadt gern erholsam gestalten. Die Investitionen getätigt haben, weil sie an Wildemann glauben, von der wunderbaren Lage begeistert sind. Kleine Hotels, Ferienwohnungen und Ferienhäuser, Pensionen mit Spa Einrichtungen oder das modernisierte Landhaus bieten eine Vielfalt für alle Urlaubsformen.
Es wäre sehr schade, wenn diese kleine, mittlerweile etwas erblindete Perle nicht neu poliert wird um im alten Glanz erstrahlen zu können. Vielleicht wird der Kurpark auch wieder zu Leben erweckt und das alte, wunderschön gelegene Waldschwimmbad kann nach Corona wieder Gäste empfangen.
An anderer Stelle wird Gemeinsinn schon seit 1889 groß geschrieben. Der Zweigverein Wildemann des (Wander)Harz-Clubs sorgt dafür, dass die Wanderwege im gepflegten Zustand den Gästen zur Verfügung stehen. Da sind viele Hände gefragt, um Ausschilderungen und notwendige Reparaturen durchzuführen – eine anerkennenswerte Aufgabe für die 300 Mitglieder.
Der 19-Lachter-Stollen, heute als Besucherbergwerk ausgebaut, gehörte zu den wichtigsten Anlagen des Harzer Silberbergbaus. Er diente dazu aus höher gelegenen Gruben das Wasser abzuleiten. Nach einer rund 140 jährigen Bauzeit wurde er 1690 komplett fertiggestellt. Der Stollen ist heute ein Teil des UNESCO Weltkulturerbes „Oberharzer Wasserwirtschaft“.
Yogakurse, auch als Workshops, und monatliche Konzerte bietet das Yogazentrum Harz in Wildemann ganzjährig an. So abgerundet bietet dieser kleine Ort doch einiges zur Auflockerung des Aufenthaltes, wobei im Vordergrund die (absolute) Ruhe des „Klein Tirol“ steht.
Nun, die alte Spieluhr im Spiegeltaler Zechhaus wird dort wohl für immer verstummt sein, da sie 1998 an einen holländischen Liebhaber verkauft worden ist. Die Anlage jedoch sollte man entweder wieder herrichten oder komplett abreißen, der jetzige Zustand ist eine Zumutung für diejenigen, die dort entlang gehen.