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Schwedisch-finnische Grenzregion Haparanda - Tornio - Kemi
Ein Blick zurück zeigt, dass das die beiden kleinen Städte Haparanda und Tornio auf eine besondere Weise zusammengehören. Zwei Länder, zwei Sprachen, zwei Zeitzonen und eine gemeinsame Geschichte. Und dann ist da noch Kemi, unscheinbar und dennoch besonders.
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Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass das die beiden kleinen Städte Haparanda und Tornio auf eine besondere Weise zusammengehören. Heute zwei Orte an der finnisch-schwedischen Grenze, an der Mündung des Grenzflusses Torneälv (Finnisch: Tornionjoki) in den Bottnischen Meerbusen, sind ungleich und dennoch bedeutend aufgrund ihrer langen und „hitzigen“ Geschichte, um es mit einem schwedischen Ausdruck zu prägen. Autor: B. Specht, 2021
In Haparanda & Tornio wird Silvester zweimal gefeiert
Etwas Geschichte zu den Zwillingsstädten Haparanda & Tornio
Tornio wurde 1621 an einem alten Handelsplatz gegründet und war über Jahrhunderte hinweg ein wichtiger Handelsplatz in Lappland. Aus der frühen Gründerzeit ist bis heute die in 1686 erbaute Holzkirche erhalten. Bis zum Ende des Russisch-Schwedischen (Finnischen) Krieges (1808 – 1809) gehörte die Bauernschaft Haparanda zur Stadt Tornio. Schweden musste an Russland Teile von Südfinnland, Lappland, Västerbotten und die Åland Inseln abtreten, woraus das Großfürstentum Finnland gegründet wurde, abgegrenzt durch den Grenzfluss Torneälv / Tornionjoki, der noch heute die Grenze bis in die Nähe vom nördlich gelegenen Pajala markiert.
Tornio, mit über 20.000 Einwohnern, ist heute eine wichtige Industriestadt in Lappland, wobei der Tourismus eine weniger bedeutende Rolle als im benachbarten Kemi spielt, wo es ein Schneeschloss und touristische Fahrten mit dem Eisbrecher gibt. Gegenüber von Tornio, auf der schwedischen Seite, ist seit der Grenzziehung aus der Bauernschaft Haparanda eine kleine Stadt mit knapp 7.000 Einwohnern entstanden. Letztlich ist die Entwicklung dem Umstand zu verdanken, dass sich durch den Verlust Tornios die schwedische Regierung einen wichtigen Posten an der neuen Grenze errichten wollte, was erst nach mehreren Anläufen gelang. Während des zweiten Weltkrieges spielte die neutrale, weil schwedische Stadt, eine bedeutende Rolle auch in der Aufnahme von Flüchtlingen. Eine Schlüsselrolle kam hierbei auch dem Stadshotell Haparanda zu.
Heute sind beide Städte unmerklich durch eine Grenze getrennt, die mit einer Brücke über dem Grenzfluss Torneälv / Tornionjoki verbunden sind. Im Winter, wenn der Torneälv / Tornionjoki zugefroren ist, treffen sich die Finnen und Schweden zum Eisangeln auf dem Fluss. Und Silvester wird das neue Jahr gleich zweimal begrüßt, denn Finnland liegt in der osteuropäischen Zeitzone und ist somit den Schweden eine Stunde voraus. Also erst einmal in Finnland das Jahr begrüßen und dann ein paar Schritte weiter auf der schwedischen Seite ein zweites Mal. In beiden Orten verstehen und sprechen die Einwohner Finnisch und Schwedisch, wobei auch das Tornedalska, ein Dialekt, der etwas nördlich gesprochen wird, in die Konversationen oft einfließt
Kemi wollen wir nicht vergessen
Die Stadt ist als Sehenswürdigkeit eher unbedeutend, weit aber zwei Unikate auf, die Lappland in dieser Kombination an anderer Stelle nicht zu bieten hat. Nein, nicht die ungewöhnliche Straßenführung im Stadtzentrum, die eher an eine Reißbrettstadt erinnert, auch nicht die Edelsteingalerie, die neben 3000 Edelsteinen auch die Nachbildung der Krone von Königin Elisabeth II aufweist, sondern das südlichste Schneehotel Finnlands, mit einem Restaurant, welches 365 Tage im Jahr betrieben wird und der einzige Eisbrecher in Finnland, der touristisch genutzt wird. Diese beiden Objekte sind es Wert, der rund 20.000 Einwohner zählenden Hafenstadt am Bottnischen Meerbusen einen Besuch abzustatten. Ideal auch zu in Rundreisen einzubauen - oder als Abstecher vom
Stadshotell Haparanda
aus.
Eine kleine Geschichte am Rand
Wir haben mit meiner damaligen Firma
nordic holidays
einmal eine besondere Firmenreise nach Haparanda durchgeführt. Ein Charterflug mit 140 Personen, 48 Stunden Lappland erleben, einatmen und genießen – soweit eben möglich. Neben dem Vollcharter des Eisbrechers in Kemi und einem Abendessen im Schneeschloss Restaurant standen auch eine
Hundeschlittentour
und eine
Motorschlittentour
auf dem Programm. Mit einem sehr guten und flexiblen Partner haben wir dieses Aktivitätsprogramm durchgezogen. Die Motorschlitten mussten eine längere Strecke über den vereisten Grenzfluss fahren, kleine Inseln passieren und unverhofft standen dort die Zöllner vor Ihnen, stoppten die Motorschlitten, nahmen die Fahrzeug- und Papierkontrolle vor. Am meisten zitterten die Gäste jedoch davor, dass sich das Röhrchen beim Alkoholtest verfärben könnte. Eine sehr gelungene Einlage, die engagierten Schauspieler haben einen Topjob abgeliefert – und am Abend wurden einige der nervösen Fahrer noch von der Gruppe aufgezogen.
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